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Ernest Windholz
Schmutzige Politik
in Österreich
Portrait von Ernest Windholz

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"[...]derStandard.at: Sie wurden 2004 wegen Körperverletzung schuldig gesprochen, weil Sie einen linksgerichteten Jugendlichen verprügelt haben sollen, der ein FPÖ-Plakat beschmiert hat. Wieso haben Sie das getan? Aus Treue zur Partei?

Windholz: Ich habe tausend Euro Geldstrafe dafür bezahlt und damit ist das für mich erledigt und vorbei. Ich habe den Vorfall übrigens immer bestritten, aber der Richter hat anders entschieden.

[...]

Zur Person: Ernest Windholz (48) ist neuer BZÖ-Chef in Niederösterreich. Er war von 2001 bis 2003 FPÖ-Landesrat in Niederösterreich und Landesparteiobmann der FPNÖ von 2000 bis 2003. Nach der Landtagswahl 2003 (wo die FPÖ auf 4,49 Prozent fiel) hatte er seinen Rücktritt erklärt. Im Jahr 2000 hatte Windholz mit dem geäußerten SS-Slogan "Unsere Ehre heißt Treue" für Aufregung gesorgt. Die Wahl am 28. September sorgte dafür, dass Windholz jetzt wieder im Nationalrat sitzt - als Parteifreier, aber auf einem BZÖ-Ticket."
Quelle: derStandard

 

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"Hätte nie gedacht, dass ich einmal als rechts außen gehandelt werde"

3. Oktober 2008, 07:07

Ernest Windholz, ehemals für die FPÖ, jetzt für das BZÖ im Nationalrat, im derStandard.at-Interview über rechte Sprüche, seine Selbstvorwürfe und Haiders Charisma

Ernest Windholz, bekannt geworden weil er den SS-Spruch "Unsere Ehre heißt Treue" bei einer FPÖ-Veranstaltung hinaus schmetterte, probierts noch einmal. In der kommenden Legislaturperiode wird er zwar nicht mehr für die FPÖ, aber für das BZÖ im Nationalrat sitzen. "Haider hat einfach mehr Erfahrung und Charisma als Strache", sagt er im Gespräch mit derStandard.at. Dennoch wäre er für eine Wiedervereinigung des Dritten Lagers.

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derStandard.at: Was hat Sie dazu bewogen, wieder für eine Partei in die Politik zu gehen?

Ernest Windholz: Ich muss sagen, vor zwei Monaten wäre dieser Schritt für mich nicht in Frage gekommen. Dann gab es im August ein persönliches Treffen mit Jörg Haider und der hat eine solche persönliche Betroffenheit über dieses Nicht-Regieren in Österreich vermittelt, dass ich es mir überlegt habe. Wir haben dann ausgiebig über seinen Erfolg in Kärnten gesprochen und ich habe mich als Parteifreier zur Verfügung gestellt.

derStandard.at: Warum, glauben Sie, haben die Rechten in diesem Land so viel Erfolg und die Linken so wenig?

Windholz: Ich denke nicht in Ihren Kategorien wie Links und Rechts. Das Motiv der Wähler war in erster Linie die Unzufriedenheit mit der Regierung und der damit verbundene Protest. Das ideologische ist dabei nicht interessant und interessiert mich auch nicht.

derStandard.at: Was hat Haider, was Strache nicht hat?

Windholz: Jahrzehntelange politische Erfahrung. Außerdem hat er einen Beweis seines Erfolges, man sieht schließlich wie er in Kärnten regiert. Dort hat er tolle Politik gemacht. Die Kernfrage war für mich: welche Alternative gibt es für eine mögliche Regierung? Da hat mich Haider überzeugt.

derStandard.at: Aber wenn Sie regieren wollen, wäre da die FPÖ nicht logischer gewesen?

Windholz: Nein, weil Haider einfach mehr Erfahrung und Charisma hat. Und außerdem das klare Bekenntnis: Wie wollen regieren.

derStandard.at: Sie wurden 2004 wegen Körperverletzung schuldig gesprochen, weil Sie einen linksgerichteten Jugendlichen verprügelt haben sollen, der ein FPÖ-Plakat beschmiert hat. Wieso haben Sie das getan? Aus Treue zur Partei?

Windholz: Ich habe tausend Euro Geldstrafe dafür bezahlt und damit ist das für mich erledigt und vorbei. Ich habe den Vorfall übrigens immer bestritten, aber der Richter hat anders entschieden.

derStandard.at: Würden Sie dem Täter heute bei seiner Tat helfen, nachdem Sie mittlerweile ja für das BZÖ kandidieren?

Windholz: Nein. Jeder, der mich kennt weiß, wie ich bin. Diese Darstellung entsprach nicht der Realität.

derStandard.at: Sie sind für eine Wiedervereinigung des Dritten Lagers. Hätten Sie gerne einen Kanzler Strache?

Windholz: Es gab die Wahl, und was jetzt passiert, wird man sehen. Grundsätzlich finde ich die Trennung innerhalb des Dritten Lagers nicht unbedingt gescheit. Langfristig sollte man auf jeden Fall eine Wiedervereinigung ins Auge fassen. Ich bin kein Prophet und weiß daher nicht, ob das je passieren wird. Aber ich finde es gut, wenn Politiker ihren Standpunkt klarstellen.

derStandard.at: Einer Ihrer Mitstreiter, Ewald Stadler, sagte, dass Begriffe wie Ehre, Treue oder Anstand "Primärtugenden" sind und deshalb auch verwendet gehören. Sehen Sie das auch so?

Windholz: Jetzt sprechen Sie mich auf etwas an, was schon Jahre her ist. Wann war das? Ich glaub 2000. (Damals verwendete Windholz auf einer FPÖ-Veranstaltung den SS-Slogan "Unsere Ehre heißt Treue", Anm.). Das ist ein Alter Hut. Jeder weiß, dass ich mich von jedem Zusammenhang zum Dritten Reich immer distanziert habe.

derStandard.at: Würden Sie es heute wieder sagen?

Windholz: So etwas prägt einen. Da lernt man auf einmal Dinge im Leben kennen... Unvorstellbar. Ich hätte vorher nie gedacht, dass ich einmal als rechts außen gehandelt werde. Sie müssen wissen, ich bin nämlich ein sehr sozialer Mensch. Was meine Familie da mitgemacht hat und einstecken musste, da hab ich mir schon Selbstvorwürfe gemacht. Diese Pauschalvorwürfe, die da getroffen wurden haben mich verletzt und sehr geprägt.

derStandard.at: Das heißt, Sie hätten es zwar gesagt, wären jetzt aber vorsichtiger mit solchen Aussagen?

Windholz: Mit Vorsicht hat das nichts zu tun. Dieser Spruch war mir damals nicht bekannt. Aber das hat den Leuten halt perfekt ins Puzzle gepasst, weil ich bei der FPÖ war. Der Spruch "Die Polizei ist mein Freund und Helfer" wurde auch damals kreiert. Das ist auch niemandem bekannt. (Saskia Jungnikl, derStandard.at, 3.10.2008)

Zur Person: Ernest Windholz (48) ist neuer BZÖ-Chef in Niederösterreich. Er war von 2001 bis 2003 FPÖ-Landesrat in Niederösterreich und Landesparteiobmann der FPNÖ von 2000 bis 2003. Nach der Landtagswahl 2003 (wo die FPÖ auf 4,49 Prozent fiel) hatte er seinen Rücktritt erklärt. Im Jahr 2000 hatte Windholz mit dem geäußerten SS-Slogan "Unsere Ehre heißt Treue" für Aufregung gesorgt. Die Wahl am 28. September sorgte dafür, dass Windholz jetzt wieder im Nationalrat sitzt - als Parteifreier, aber auf einem BZÖ-Ticket."

Quelle: derStandard.at


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FP-Windholz wegen Körperverletzung verurteilt

20. Februar 2005, 12:39

Niederösterreichischen Ex-FPÖ-Chef ereilt Geldstrafe von 1.120 Euro wegen Schlägen gegen Antifaschisten

Wien - Der FPÖ-Politiker Ernest Windholz wurde am Mittwoch am Landesgericht Korneuburg wegen Körperverletzung verurteilt. Der ehemalige niederösterreische FPÖ-Vorsitzende hatte im Juni 2004 einen 18-jährigen Aktivisten der "AL-Antifaschistische Linke" nach einer FPÖ-Kundgebung mit Schlägen ins Gesicht verletzt.

Der Aktivist hatte ein FP-Plakat mit einem Filzstift übermalt, Windholz kam mit dem Auto vorbei, blieb stehen und attackierte den 18-Jährigen. Windholz wurde bereits in erster Instanz verurteilt und ging danach in Berufung. Das Berufungsgericht hat laut Aussendung der AL nunmehr ebenfalls gegen Windholz entschieden, Windholz sei zu einer Geldstrafe von 1.120 Euro verurteilt worden. Der Richter milderte das Urteil, wonach Windholz wegen Körperverletzung 70 Tagessätze à 28 Euro zu bezahlen gehabt hätte, auf 40 Tagessätze ab: Das Erstgericht habe die "Beschädigung von Parteieigentum" als Milderungsgrund übersehen.

Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Windholz durch die öffentliche Verwendung des SS-Spruches "Unsere Ehre heißt Treue" bekannt. Bei den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich am 6. März in Bad Deutsch-Altenburg (Bezirk Bruck a.d. Leitha) will Windholz mit einer eigenen Liste antreten. Das "Team Ernest Windholz - Parteifreie und Freiheitliche" setzt sich nach seinen Angaben aus 20 Kandidaten zusammen, von denen "13 keiner Partei angehören". (red/jam/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.2.2005)"

Quelle: derStandard.at

 


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Geb.: 04.06.1960, Hainburg an der Donau
Beruf: Unternehmer

Politische Mandate

  • Abgeordneter zum Nationalrat (XXIV. GP), BZÖ
    28.10.2008 – 28.10.2013
  • Abgeordneter zum Nationalrat (XXI. GP), F
    29.10.1999 – 27.06.2000
  • Mitglied des Bundesrates, F
    16.04.1998 – 28.10.1999

Politische Funktionen

  • Geschäftsführender Landesparteiobmann der FPÖ Niederösterreich 1999–2000
  • Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag 2000–2001
  • Mitglied der Landesregierung (Landesrat) von Niederösterreich 2001–2003
  • Vizebürgermeister der Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg 2012
  • Bürgermeister der Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg 2010–2012
  • Geschäftsführendes Mitglied des Gemeinderates der Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg 1995–2010
  • Landesparteiobmann der FPÖ Niederösterreich 2000–2003
  • Klubobmann des Niederösterreichischen Landtagsklubs der FPÖ 2000–2001

Beruflicher Werdegang

  • Angestellter 1976–1980
  • Zollbeamter 1981
  • dienstfreigestellt 2009
  • Unternehmer 2008

Bildungsweg

  • Büroschule Bruck an der Leitha 1975–1976
  • Polytechnischer Lehrgang Bruck an der Leitha 1974–1975
  • Hauptschule Hainburg an der Donau 1970–1974
  • Volksschule Bad Deutsch-Altenburg 1966–1970
  • Präsenzdienst 1979–1980
Stand: 22.11.2013"
 

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