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Ex-Nationalbankleiter wegen schweren Betrugs verurteilt
Günter Willegger muss 30.000 Euro Strafe zahlen. Er hat von einem Bekanntem 18.000 Euro bekommen, um Silbermünzen zu kaufen. Der Betroffene sah weder Münzen noch Geld. Das Urteil gegen den ehemaligen FPÖ-Politiker ist rechstkräftig.
Leiter der Kärnten-Filiale der Österreichischen Nationalbank, jahrzehntelang SPÖ-Mitglied, von 2004 bis 2009 Landtagsabgeordneter für die FPÖ unter Jörg Haider sowie BZÖ-Bereichssprecher für Gesundheit und Europa. Günter Willeggers Lebenslauf war abwechslungsreich und ungewöhnlich.
Irgendwann im Jahr 2013 passierte ihm allerdings ein folgenschwerer „Fehler“ für den er nun teuer bezahlen muss: Willegger hat von einem Bekannten 18.000 Euro entgegengenommen mit dem Versprechen dafür Silbermünzen zu kaufen. Der Betroffene hat aber weder die Münzen erhalten, noch das Geld zurückbekommen. Die Folge: Der mittlerweile pensionierte Nationalbank-Mitarbeiter musste wegen Veruntreuung vor Gericht.
Willegger beteuerte seine Unschuld: „Sämtliche Vorwürfe sind frei erfunden und reine Unterstellungen. Der tiefere Hintergrund dürfte in völlig unberechtigten persönlichen Ressentiments und Vorwürfen mir gegenüber liegen“, sagte Willegger damals.
Am 20. Februar 2014 wurde er am Landesgericht Klagenfurt vom Vorwurf der Veruntreuung freigesprochen. Ein „Aneignungs- und Bereicherungsvorsatz konnte nicht mit der nötigen Sicherheit festgestellt werden“, lautete die Begründung.
Aus Veruntreuung wurde Betrug
Die Staatsanwaltschaft ging in Berufung und am Mittwoch kam es am Oberlandesgericht Graz (OLG) zur neuen Verhandlung: Nach der Beweiswiederholung wurde der Freispruch aufgehoben und Willegger wegen schweren Betrugs verurteilt, sagt OLG-Sprecherin Caroline List.
Willegger muss 180 Tagessätze zu jeweils 250 Euro bezahlen, insgesamt 45.000 Euro Strafe bezahlen. Davon wurden dem 62-Jährigen 15.000 Euro für die Probezeit von drei Jahren bedingt nachgesehen. Bleibt also eine zu zahlende Geldstrafe von 30.000 Euro. Das Urteil ist rechtskräftig.
JOCHEN HABICH
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Quelle: kleinezeitung.at